Wanderung Schwarzwaldalp - Grosse Scheidegg - Bort
Ein buntes Mosaik von Pflanzen und Tümpeln
Wanderzeit: 3 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Juni - Oktober
Vielfältige Natureindrücke erwarten einen auf der Wanderung von der Schwarzwaldalp über die Grosse Scheidegg nach Bort. Der Weg führt vor einer grandiosen Hochgebirgskulisse durch verschiedene idyllische Kulturlandschaften. Durchwegs Naturwege
Detaillierte Routenbeschreibung
Die Passwanderung über die Grosse Scheidegg ist ein Genuss erster Güte, aber auch ganz schön anstrengend. Fast acht Stunden dauert die Tour von Meiringen bis Grindelwald im vollen Programm. Wem das zu viel ist, der kann mit Postauto und Gondelbahn abkürzen – und geniesst dennoch lohnende Eindrücke.
Der Ausgangspunkt Schwarzwaldalp liegt am Fuss des majestätischen Wellhorns, an dessen Flanken sich Rosenlaui- und Hengsterengletscher erstrecken. In gemächlichem Aufstieg gelangt man auf einem schmalen Pfad durch Bergwald und über Alpweiden nach Alpiglen. Etwas steiler geht es auf dem alten Säumerweg weiter zur Grossen Scheidegg hinauf. Die Passhöhe liegt am Fuss der mächtigen Wetterhorn-Nordwand. Sie bietet eine eindrückliche Aussicht auf den weiten Talkessel von Grindelwald.
Für den Abstieg wählt man statt der Fortsetzung auf der klassischen Passroute die Variante via Stepfi. Die Landschaft am Übergang ins Tal der Schwarzen Lütschine weist einen ganz eigenen Reiz auf. Unzählige Mulden und Hügel formen das Gelände auf abwechslungsreiche Weise. Grasflächen, Heidelbeerstauden und Gruppen von Tannen bilden ein buntes Mosaik. Gekrönt wird das entzückende Landschaftsbild von kleinen Seen und winzigen Tümpeln. Ischara und Antseeuwen, so heissen die beiden Alpweiden dies- und jenseits der Grossen Scheidegg. Aufgrund ihres einzigartigen Charakters wurden sie 2013 mit dem Kulturlandschaftspreis der Region Oberland-Ost ausgezeichnet.
Nach der Alphütte auf dem Stepfihubel geht es steil abwärts zum Schmale Ritt hoch über dem Bärgelbachtal. Zwei exponierte Passagen sind mit Drahtseilen gesichert. In der Wandela endet der Abstieg, die Wanderung wird nun auf dem «Höhenweg 1600 m» fortgesetzt. Nach kurzem Aufstieg kreuzt man die Asphaltstrasse, die Richtung Grindel-Oberläger führt, und taucht in eine weitere aussergewöhnlich reizvolle Kulturlandschaft ein: Die Trockenwiesen im Gebiet Schwynblatten wurden von der Region Oberland-Ost im Jahr 2011 ebenfalls mit dem Kulturlandschaftspreis prämiert. Zur Blütezeit sehen sie wie Blumengärten aus. Im angrenzenden Feuchtgebiet gedeihen zudem Orchideen und Wollgräser. Die kleinräumigen Gegensätze ermöglichen eine grosse Artenvielfalt. Im Gebiet kommen unter anderem verschiedene Amphibien und Reptilien vor. Zudem lebt hier (wie auch auf Antseeuwen) der seltene Sudetenmohrenfalter, der weltweit einzig in Grindelwald vorkommt.
Nach einem letzten kurzen Anstieg wird das Trassee der Firstbahn unterquert. In wenigen Minuten erreicht man die Zwischenstation Bort, das Ziel der (abgekürzten) Passwanderung.