Wanderung Brünig-Brääch-Brienzwiler
Märchengarten am Brünig
Wanderzeit: 1 h 40 min
Schwierigkeitsgrad: T1 Wandern *
Saison: Mai - November
Die leichte Wanderung vom Brünigpass nach Brienzwiler eignet sich ebenso als frühlingshafter Einstieg in die neue Wandersaison wie als farbenfroher Ausklang des Wanderherbsts. Am Weg liegt ein kleines, verwunschenes Paradies: Das Brääch ist ein idyllisches Flecklein Wiesland mitten im Wald. Ausserhalb des Siedlungsgebiets durchwegs Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Man kann nur hoffen, dass die Pilgersleute am Brünig nicht allein ihr Fernziel Santiago de Compostela im Visier haben, sondern sich auch den Blick für die Schönheiten der unmittelbaren Umgebung bewahren. Das erste Teilstück des Jakobswegs im Berner Oberland führt nämlich durch ein zauberhaftes landschaftliches Juwel. Dessen Reize enthüllen sich allerdings beim raschen Durchmarschieren nicht zwingend, zumal der Weg unmittelbar zuvor noch durch rege Betriebsamkeit führt.
Vom Brünigpass geht es erst der Passstrasse entlang zum Hotel Kulm. Hier zweigt der als nationale Fernwanderroute Nr. 4 signalisierte Jakobsweg hangwärts ab und verläuft oberhalb der Strasse als Kiesweg Richtung Brienzersee. Während unten die Motorräder surren, schweift der Blick über den Talboden des Haslitals zu den malerisch gezackten Engelhörnern. Oberhalb des Dörfchens Brünigen passiert man auf einem Asphaltsträsschen einige Ferienhäuser, danach geht es in den Wald.
Nach wenigen hundert Metern taucht man unversehens in eine ganz andere Welt ein. Mitten im Wald erstreckt sich eine weitläufige, mit üppig dichtem Gras überwachsene Mulde. Zahlreiche Trockensteinmauern und Lesesteinhaufen gliedern die Wiesen, dienen unzähligen Kleintieren als Lebensraum und bieten einen reizvollen Anblick.
Der Strassenlärm ist verschwunden, stattdessen hört man nur noch munteres Vogelgezwitscher. Das Brääch, so heisst dieser idyllische Fleck, zählt zu den schönsten Kulturlandschaften im östlichen Berner Oberland. Aus diesem Grund wurde die rund fünf Hektaren grosse Waldlichtung im Jahr 2005 mit dem damals erstmals verliehenen Kulturlandschaftspreis der Region Oberland-Ost ausgezeichnet. Mitten in diesem Märchengarten lädt ein Steintisch mit Sitzbank zum Rasten ein.
Nach ein paar Dutzend Metern Aufstieg erreicht man im Uochwald den höchsten Punkt der Wanderung. Hier lohnt sich der fünfminütige Abstecher zum Aussichtspunkt Tschuggen, wo man Fernblicke zum Brienzersee sowie weit hinauf ins Hasli geniesst. Auf angenehmem Zickzackweg geht es danach durch den Wald hinunter nach Brienzwiler.