Winterwanderung Lauenensee
Weisse Unendlichkeit am Louwenesee
Wanderzeit: 2 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Den Louwenesee sucht man im Winter erfolglos: Er ist unter einer dicken, weissen Decke verschwunden. Stattdessen findet man dort eine weite Ebene in reizvoller Stille. Eine leichte Winterwanderung führt auf gepfadeter Route hin.
Detaillierte Routenbeschreibung
Als die Mundart-Rockgruppe Span in den 1980er-Jahren den Louwenesee besang, meinte sie zweifellos den sommerlichen Bergsee, der von hohen Bergen umgegeben im verträumten Lauenental im Saanenland liegt. Doch auch zur kalten Jahreszeit ist der Louwenesee ein sehr attraktives Ausflugsziel.
Wer Pistengaudi und fetzige Après-Ski-Partys liebt, dürfte in Lauenen kaum auf seine Kosten kommen. Einige Ferienhäuser, ein paar währschafte Beizen, ein Skilift und eine Langlaufloipe – das ist schon fast alles, was das Tal den Wintersportlern zu bieten hat. Hier kommt man in erster Linie wegen der grandiosen Landschaft und der familiären Atmosphäre her. Auch Wanderer finden in Lauenen in erster Linie Beschaulichkeit und Ruhe. Auf dem Rundweg zum Louwenesee dürften sie eher einem Pferdeschlitten-Gespann als langen Autokolonnen begegnen.
Der gepfadete Fussweg beginnt bei der Rohrbrücke. Das rechts abgehende Strässchen führt an Ferienchalets vorbei zum Waldrand. In sanftem, aber stetigem Anstieg geht es zum Weiler Hinderem See und danach auf dem breit gespurten Weg in gleicher Richtung weiter über verschneite Weiden und durch kurze Waldabschnitte.
Nach einer Linkskurve taucht unvermutet die weite Ebene des zugefrorenen Louwenesees auf. Da und dort ragen einzelne Tannen und Schilfrohrbestände am Ufer durch die dicke Schneeschicht, die den im Sommer so farbenprächtig schimmernden See zur Winterzeit bedeckt. Ein ganz eigener Reiz geht von dieser weissen Unendlichkeit aus.
In der Nähe des Sees gibt es zwei Gelegenheiten zum gemütlichen Aufwärmen: Das Mattestübli liegt in der Nähe des nur im Sommer geöffneten Restaurants Lauenensee, das Bochte-Beizli etwas unterhalb des Strässchens, das zurück nach Lauenen führt. In leichtem Abstieg geht es ab Twäregg wieder dem Talgrund entgegen. Schöne Ausblicke talauswärts und Tiefblicke ins Tal des Louibachs wechseln sich ab. Über das Rohr, ein Naturschutzgebiet mit flachem Riedland, gelangt man zurück zur Rohrbrücke.