Winterwanderung Saanen-Gsteig
Am schwarzen Wasser im weissen Hochland
Wanderzeit: 4 h 30 min
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Kaum Höhendifferenzen weist die winterliche Talwanderung von Saanen nach Gsteig auf. Sie führt auf gepfadeter Strecke über Strässchen und querfeldein der jungen Saane entlang. Der Wasserlauf steht in reizvollem Kontrast zur winterlichen Landschaft.
Detaillierte Routenbeschreibung
Das Saanenland ist reich an schönen alten Bauwerken. Einzigartiges Zeugnis alter ländlicher Baukunst ist die Kirche Saanen; sie liegt an leicht erhöhter Lage am nördlichen Dorfrand. Ihr Turm stammt aus romanischer Zeit, das dreiteilige, in Holz gebaute Kirchenschiff wurde noch vor der Reformation erstellt. Nicht nur die räumliche Wirkung im Innern der Kirche, sondern auch die Akustik ist eindrücklich. Ebenfalls sehenswert ist die Häusergruppe auf dem ehemaligen Kastlaneigut am östlichen Dorfrand.
Der Uferweg entlang der Saane beginnt wenige Schritte südlich des Bahnhofs Saanen. Durch lichten Auenwald gelangt man nach Ebnit, wo auf die andere Seite des Flüsschens gewechselt wird. Still plätschert das Wasser dahin, nur in geringen Mengen zwar, aber auch bei grosser Kälte in der Regel eisfrei. In der weiten verschneiten Ebene des Saanenlands setzt der dunkle Flusslauf einen überraschenden und attraktiven Akzent.
Nur wenige hundert Meter vom belebten Gstaader Dorfzentrum entfernt zieht sich der Weg zunächst durch eine stille, verträumte Winterlandschaft. Rege Betriebsamkeit herrscht hingegen im Gstaader Dorfteil Rütti, wo der Weg an der Talstation der Eggli-Bahn vorüber- und gleich wieder in die Nähe der Saane führt. Immer weiter dem Flusslauf folgend gelangt man nach Boden. Dort verlässt der Winterwanderweg den Uferweg und führt an leicht erhöhter Lage dem Hang entlang weiter taleinwärts. Nach und nach rücken nun die majestätischen Berggipfel an der Kantonsgrenze Bern-Wallis ins Blickfeld: das markante Spitzhorn im Osten, das Sanetschhorn, später auch das Oldenhorn im Süden.
Der gepfadete Winterwanderweg wechselt im Grund, im Gebiet Chlösterli, auf die andere Seite der Saane und quert anschliessend in kurzem Abstand auch zweimal die Kantonsstrasse, ehe er in Richtung Feutersoey leicht ansteigt. Auch hier sind mehrere eindrückliche Zeugen alter Zimmermannskunst vorzufinden. Besonders ausgangs des Dorfes findt man sehenswerte geschnitzte und bemalte Holzfassaden, die unter Schutz stehen.
Südlich von Feutersoey quert der Winterwanderweg im Gebiet Büel die Kantonsstrasse und schliesst sich wieder der Saane an. Auf dem Talweg gelangt man über das Saali ins alte Säumerdorf Gsteig, von wo aus schon in alter Zeit die Passübergänge ins Wallis (Sanetsch) und in die Waadt (Col du Pillon) in Angriff genommen wurden. Auch Gsteig hat einige bemerkenswerte Bauschätze zu bieten – die Kernzone des Dorfs ist im Bundesinventar schützenswerter Ortsbilder aufgeführt. Neben der Kirche (1453) und dem Pfarrhaus verdient der Gasthof Bären (1756) besondere Erwähnung.