Die Passhöhe des Jaunpasses liegt in einem ausgeprägten Feuchtgebiet. Solche Zonen entstanden auf undurchlässigem Tonschiefer. Im Simmental ist dieser Gesteinsuntergrund weit verbreitet. Die Staunässe führt dazu, dass die Böden ständig feucht sind. Wegen ihren ockergelben Farbtönen sind sie im Frühsommer und im Herbst auch aus grosser Entfernung leicht zu erkennen. Wer sie durchstreift, den erfreuen sie mit ihren kraftvollen Farbakzenten.
Ein kurzer Kiesweg führt von der Bushaltestelle auf dem Jaunpass zum Strässchen, das die Alpwirtschaftsbetriebe im Gebiet Bäderberg erschliesst. In weiten Schleifen geht es sanft aufwärts, teilweise im Wald, mehrheitlich aber über offenes Grasland. Bis kurz vor Grosse Bäder muss Hartbelag in Kauf genommen werden; das insgesamt rund 2 km lange Strassenstück durchquert ausgedehnte Feuchtwiesen. Entschädigt wird man mit einem wunderbaren Ausblick ins Saanenland, zu den benachbarten Waadtländer Bergen und den zum Greifen nahen Zackenformationen der Gastlosen.
Beim Alpwirtschaftsbetrieb im Grossen Bäder lohnt sich ein Zwischenhalt. Die Sennenfamilie stellt nicht nur würzigen Bergkäse und Mutschler aus Kuhmilch her, sondern auch ungewöhnliche Geisskäse-Variationen. Auf diese Weise lässt sich der Proviant für die Mittagsrast ausgezeichnet mit regionalen Spezialitäten ergänzen – oder ein essbares Souvenir nach Hause mitnehmen.
Nach dem Bäderberg führt der Weg zunächst geradeaus dem Hang entlang weiter, verengt sich dann zum Bergpfad und steigt leicht an nach Buufeli. Weiter geht es in leichtem Auf und Ab nach Uf Pfad. Hier zweigt rechts der ebenfalls lohnende und interessante Abstieg zur Chlus und nach Boltigen ab. Wer hingegen die Rundtour rings um das Bäderhorn fortsetzen will, behält die Höhe bei und gelangt zum Zitbode nahe der Freiburger Kantonsgrenze. Von da geht es zurück zum Bäderberg, stets mit der markanten Felsbastion des Bäderhorns zur Linken. Die Rückkehr über den Grossen Bäder zum Jaunpass erfolgt in umgekehrter Richtung auf dem gleichen Strässchen wie zu Beginn der Wanderung.