Wanderung Wimmis-Niesen
Europas höchste Pyramide
Wanderzeit: 5 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Juni - Oktober
Der Niesen, die ausgewogene Naturpyramide der Voralpen, gilt als schönster Berg am Thunersee. Auch die Aussicht vom 2362 m hohen Gipfel ist schlichtweg grandios. Der Aufstieg ab Wimmis über die Nordflanke des Berges ist verhältnismässig kurz. Die Bewältigung der Höhendifferenz erfordert eine gute körperliche Verfassung. Ausserhalb des Siedlungsgebiets durchwegs Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Wimmis weist einen bedeutenden Bestand an alten Holzhäusern aus dem 17. und 18. Jh. auf. Am Fusse der Burgflue steht die schöne Baugruppe mit Schloss, Kirche und Pfarrhaus. Die ältesten Teile der Burg stammen aus der Zeit der Könige von Hochburgund (9./10. Jahrhundert) und der Freiherren von Weissenburg (13. Jahrhundert). Das Schloss diente bis 2010 als Amtsverwaltungssitz.
Vom Bahnhof wandert man Richtung Oberdorf. Links erhebt sich ein eigenartiger Rundbuckel, Pintel genannt. Sein sonniger, windgeschützter Südhang war ehemals ein Rebberg. Der Ortsname Wimmis soll denn auch auf die römische Bezeichnung «Ad Vindemias» (bei den Weinbergen) zurückzuführen sein. Unterhalb des Schlosshügels, am Fuss der Burgflue, schlägt man den Weg Richtung Niesen ein und steigt durch den Bruchwald zur Lichtung Gatafel auf. Nun geht es, streckenweise auf schmalem, jedoch ungefährlichem Wald- oder Weidepfad, dann wieder auf breiterem Forstweg, in immer enger werdenden Wegschlaufen hinauf zur Hütte Im Vordere Ahorni.
In weitem Bogen zieht sich der Bergpfad, etwas weniger steil ansteigend, durch den obersten Teil des Gatafelgrabens zum Stueffistein, einem grossartigen Aussichtspunkt auf der vom Niesen abfallenden Gratrippe. Der Pfad schwenkt nun in die Südwestflanke des Niesen ein. Jetzt öffnet sich ein prachtvoller Ausblick zur Niesenkette, ins Diemtigtal, in den Talboden des Niedersimmentals und zur Stockhorn-Gantrisch-Kette.
Vorsicht ist auf dem sehr steilen Anstieg zum Schafboden geboten, verläuft der Pfad doch hart an der Oberkante mächtiger Fluhbänder. Am Berghaus vorbei erreicht man schliesslich die Aussichtsterrasse auf dem Niesengipfel. Die Aussicht ist grandios: Unzählige Vor- und Hochalpengipfel vom Titlis über Eiger, Mönch und Jungfrau bis zu den Dents du Midi begrenzen den Horizont, und über das Mittelland hinweg sind die Höhenzüge von Jura, Vogesen und Schwarzwald auszumachen.