Winterwanderung Kandersteg-Höh
Spaziergang über die Brandungswelle
Wanderzeit: 2 h
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Die Höh ist heute ein reizvoller Aussichtspunkt oberhalb von Kandersteg, erreichbar auf einem gepfadeten Winterwanderweg. Einst war sie Schauplatz eines Naturereignisses von geradezu apokalyptischen Dimensionen.
Detaillierte Routenbeschreibung
Ursprünglich war das Kandertal tief von Gletschern ausgeschliffen und von hohen Felswänden umgeben – so wie heute noch das Lauterbrunnental. Doch als sich nach den Eiszeiten die Gletscher zurückzogen, entlud sich der Druck der Gesteinsmassen in gewaltigen Bergstürzen. Diese veränderten das Landschaftsbild komplett. Das grösste solche Ereignis ereignete sich an den Fisistöcken. Die Rutschfläche hoch über Kandersteg ist nach wie vor deutlich sichtbar. Gewaltige Felsmassen donnerten in die Ebene hinunter und prallten als Brandungswelle an die gegenüberliegende Talwand.
Die Spuren dieses Aufschlags sind dort noch heute, viele Jahrtausende später, zu sehen. Das Gebiet Risete oberhalb des Bahnhofs Kandersteg macht mit seinen tief eingeschnittenen Erosionshängen einen unwirtlichen, ja geradezu abweisenden Eindruck. Das Bild täuscht jedoch, denn die Höh, wie der höher liegende Teil des Schuttgebiets genannt wird, lädt zu einer attraktiven Rundwanderung ein. Im Winter wird die Route als Winterwanderweg gepfadet.
Vom Bahnhof Kandersteg geht es auf dem Uferweg entlang der dampfenden Kander zum Stauwehr, wo die Bahnlinie unterquert wird. Zunächst auf einem Teersträsschen, dann davon abzweigend auf einem Waldweg gelangt man hangaufwärts. Die kargen Strahlen der Wintersonne, die in Kandersteg aufgrund der hoch aufragenden umstehenden Berge besonders geschätzt werden, vermögen den dichten Höhwald während des Aufstiegs oft nur kurze Zeit zu durchdringen.
Der eigentliche Standort «Uf der Höh» ist im Winter nicht zugänglich. Stattdessen hält man sich an die pinkfarbigen Tafeln, die einen zur etwas weiter unten liegenden Risetenegg führen – sie ist kein Aussichtspunkt im klassischen Sinne, da das Blickfeld auf beiden Seiten vom dichten Nadelwald eingeschränkt wird; gegen Osten und Süden hin bietet sich dafür eine umso reizvollere Sicht auf Kandersteg und die umliegenden Gipfel.
Durch Waldgebiet und dem Waldrand entlang geht es zu den Häusern von Bütschels hinunter. Dort schwenkt man links um Richtung Bahnlinie und folgt dieser bis zum Bahnhof Kandersteg.