Winterwanderung Grindelwald/First-Faulhorn-Bussalp
Faulhorn – nichts für Faulpelze
Wanderzeit: 4 h 50 min
Schwierigkeitsgrad: W Winterwandern *
Saison: Ganzjährig begehbar
Viele schöne Winterwanderungen gibt es im Berner Oberland. Zu den Königsrouten zählt aber unbestritten die Tour auf das Faulhorn. Der relativ lange Aufstieg durch eine praktisch unberührte Winterlandschaft, die grandiose Aussicht vom Gipfel und die ungewöhnliche Art des Abstiegs zur Bussalp sorgen für unvergleichliche Erlebnisse.
Detaillierte Routenbeschreibung
Von der Gondelbahn-Bergstation First zieht sich ein mit dem Pistenfahrzeug gespurter Winterwanderweg in grosszügiger Breite über den Hang nördlich des Berghauses. Nach einem kurzen Anstieg geht es alsbald ebenen Wegs zur Gummihitta und, in leichtem Auf und Ab, weiter zum Bachalpsee. In der warmen Jahreszeit als blaues Juwel bekannt, verschwindet dieser im Winter unter einer dicken Eis- und Schneeschicht. Die unberührte Landschaft wird nur von vereinzelten Wildspuren und Skitouren-Linien durchzogen.
Ein langer Aufstieg führt an der Burgihitta vorüber Richtung Gassenboden. Dort rückt das Ziel, der 2680 m hohe Faulhorngipfel, in Sichtweite. Zwar steht fest, dass die Bezeichnung «Faulhorn» auf das bröcklige Gestein zurückgeht, aus dem der Berg besteht. Dennoch gehört festgehalten, dass dieser Gipfel nichts für faule Leute ist, sondern nur von fleissigen Aufsteigern bewältigt werden kann.
Das 1830 erbaute Berghaus schmiegt sich in den Südhang; im Winter ist es geschlossen. Die zusätzlichen Höhenmeter bis zur Gipfelkuppe sollte man keinesfalls scheuen, denn die Aussicht dort oben ist grandios. Im Norden öffnet sich die Perspektive auf den Brienzersee und zur Augstmatthorn-Kette. Im Osten ragen die Zacken des Schwarzhorn-Massivs und des Wetterhorns in die Höhe. Gegen Süden hin setzt sich die Gipfelparade mit Schreckhorn, Finsteraarhorn und Eiger fort. Im Westen breitet sich das Lauterbrunnental aus. Am Horizont wird das Panorama vom Blüemlisalp-Massiv abgerundet.
Für den Rückweg steigt man zunächst auf gleicher Route nach Gassenboden ab und schwenkt dort Richtung Osten um. Sehr zu empfehlen ist eine Abfahrt mit dem Schlitten. Bei guten Schneebedingungen kann bis nach Grindelwald hinuntergefahren werden. Gegen 15 km misst diese einzigartige Strecke; sie gilt damit als längste Schlittelabfahrt der Welt.
Doch auch wer zu Fuss unterwegs ist, kommt nicht zu kurz. Das breite Trassee bietet Schlittlern und Wanderern mehr als genug Platz. Der Abstieg ist zudem nicht übermässig steil. Lediglich zu Beginn muss ein recht deutliches Gefälle in Kauf genommen werden. Danach geht es auf angenehmem Weg zum Oberläger und von dort in mehreren weiten Bogen zur Bussalp.