Wanderung Kiental-Schwalmere-Sulwald
Hochalpen-Erlebnis Schwalmere
Wanderzeit: 9 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: T3 Anspruchsvolles Bergwandern *
Saison: Juli - Oktober
Die Überschreitung vom Kiental ins Lauterbrunnental über die Schwalmere ist eine lange, anstrengende Bergwanderung, die zahlreiche landschaftliche Höhepunkte aufweist. Wanderern kommt zugute, dass der Gipfel ohne Kletterei erreicht werden kann. Einzig beim Abstieg nach Suls gibt es bei den Lobhörnern eine etwas ausgesetzte Passage. Kaum Hartbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Die 2777 m hohe Schwalmere wird gelegentlich etwas abschätzig als «Ghüder-Huufe» (Müllberg) bezeichnet, weil sie aus bröckligem Gestein besteht. Dennoch wird sie von Alpinisten gerne aufgesucht, bietet sie doch eine herrliche Rundsicht. Auch bei Wanderern ist sie beliebt.
Vom Dorfrand Kiental geht es auf einem Strässchen Richtung Talabschluss. Bei Pkt. 945 wird links abgezweigt. Auf einem schönen Talweg gelangt man durch stillen Bergwald und über blumenreiche Alpweiden zur Spiggeweid und durch den langgezogenen Spiggegrund nach Gruenerli. Von Glütschnessli an nimmt die Steigung markant zu. Über mehrere Geländestufen steigt man zu den Alphütten von Glütsch und durch einen weiten Kessel weiter steil bergan. Die Vegetation wird immer karger, mehr und mehr dominieren ausgedehnte Schuttfelder die Bodenoberfläche.
Beim Sattel weitet sich der Blick Richtung Norden zur Schynige Platte und zur Brienzer-Rothorn-Kette. Die letzten 100 Höhenmeter bis zum Schwalmere-Gipfel gilt es auf bröckligem, bei Nässe rutschigem Boden zu bewältigen. Geradezu hochalpinen Charakter hat der Gipfelgenuss, der einen oben erwartet. In der Tiefe schimmern Thuner- und Brienzersee. Die umliegenden Voralpengipfel – vom Niesen über das Morgenberghorn, das Niederhorn und den Hohgant bis zum Augstmatthorn – erscheinen aus erhöhter Perspektive wie grüne Hügel. Im Süden zeigen sich die Berner Hochalpen von Eiger, Mönch und Jungfrau bis zur Blüemlisalp in voller Pracht.
Zunächst über weite Blockschuttfelder, dann über ausgedehnte, karg bewachsene Alpweiden erreicht man die Lobhörner. Hier gilt es die einzige etwas heikle Passage der langen Bergwanderung zu bewältigen: Ein etwas ausgesetzter Pfad umgeht die teilweise überhängenden Felsfinger westseits. Bei herrlicher Aussicht auf die vom Männlichen beherrschten höher gelegenen Teile der beiden Lütschinentäler geht es zur Sousegg und weiter absteigend zur Alp Suls. Ein kurzer Abstecher zum nur wenige Minuten höher gelegenen Unteren Sulsseewli lohnt sich. Über Chüebodmi erreicht man in zuweilen steilem Abstieg durch den Guferwald das Ziel Sulwald.