Wanderung Bramisegg-Botchen
Eine Parklandschaft inmitten von Felsen
Wanderzeit: 4 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Mai - Oktober
So bekannt die Giessbachfälle am Brienzersee auch sind: Der Oberlauf des Wildbachs wird kaum beachtet. Dabei fliesst er durch eine ausgesprochen malerische Landschaft, die noch dazu von einem sehr reizvollen Wanderweg erschlossen wird. Die Tour verläuft durchwegs auf Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Den Giessbach meint man bestens zu kennen: Der Name steht für das historische Grandhotel und die imposanten Wasserfälle in dessen Nähe. Doch der Wildbach, der an der Nordflanke des Faulhorns entspringt, hat noch mehr zu bieten als die bekannten Schauplätze unten bei der Mündung in den Brienzersee. Westlich der Axalp durchströmt er einsame Landschaften, die ganz unterschiedlich gestaltet sind. Auf einer Rundwanderung lässt sich diese grossartige Mischung aus Wildnis und Kulturlandschaft auf eindrückliche Weise erleben.
Ausgangspunkt ist die auf halbem Weg zwischen Brienz und der Axalp liegende Bramisegg. In mässigem Anstieg führt eine Waldstrasse ins Giessbachtal. Der Weg oberhalb der Schlucht erinnert an die Viamala, vermittelt er doch spektakuläre Blicke in die Tiefe. An seinem Ende mündet er in ein idyllisches Hochtal. Der Giessbach fliesst hier als stiller Bergbach durch eine breite Wiesenebene.
Am hinteren Ende des Tälchens steigt der Weg steil an, um die nächste Geländestufe zu überwinden. Und erneut erlebt man beim Verlassen des Waldes eine Überraschung: Das Gelände weitet sich zu einem grossen, grünen Kessel, der fast ringsum von felsigen Abhängen umgeben ist. Die Alp Botchen ist ein kleines, stilles Paradies, das 2014 mit dem Kulturlandschaftspreis der Region Oberland-Ost ausgezeichnet wurde. Mächtige Bergahorne stehen locker verstreut auf den Alpwiesen, dazwischen plätschert der Giessbach. Die Gegend wirkt wie ein Park – und liegt dennoch mitten in urwüchsiger Natur.
Auf der anderen Seite des Bachs geht es auf einem ruppigen, mitunter stark ausgewaschenen Weg hoch zum Botchenhals. Von dort steigt man leicht ab zum Schartenboden, zweigt gleich wieder hangwärts ab und gelangt an der Staatshütte vorbei in den Bauwald. Dieser wird auf einer gut ausgebauten, kurvenreichen Forststrasse durchquert. Ein schmales, steiles, teilweise etwas ausgesetztes Weglein führt zurück ins Giessbachtal (als Alternative kann die Fahrstrasse genutzt werden, die in den hinteren Talgrund mündet). Über Uti und Schweibenalp geht es zurück zum Ausgangspunkt Bramisegg.