Wanderung Saxeten-Morgenberghorn
Gipfeltour nicht nur für Frühaufsteher
Wanderzeit: 5 h 50 min
Schwierigkeitsgrad: T4 Alpinwandern *
Saison: Juni - Oktober
Natürlich kann man auch am Abend auf das Morgenberghorn steigen. Doch am Morgen hat man mehr davon, denn die Route wird schon früh von der Sonne beschienen. Die Aussicht vom Gipfel ist aber in jedem Fall herausragend. Wenig Hartbelag zu Beginn bzw. am Ende der Tour, sonst durchwegs Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Der Niesen prägt das Thunerseegebiet auf markante Weise. Unübersehbar zeigt sich die charakteristische Pyramide aus allen möglichen Richtungen. Eher unscheinbar nimmt sich dagegen ihr östliches Pendant aus. Das Morgenberghorn bietet jedoch eine mindestens ebenbürtige Aussicht.
Der Aufstieg ab Saxeten eignet sich gut auch für spätherbstliche Touren: Die Route verläuft grösstenteils an sonnenexponierten Südost- und Südwesthängen, so dass allfällige frühwinterliche Muskelspiele rasch wieder wegschmelzen. Das letzte Stück des Anstiegs zum Gipfel weist allerdings einige stark exponierte Passagen auf und ist deshalb nur für trittsichere und schwindelfreie Berggänger geeignet.
Von der Postauto-Endstation in Saxeten folgt man während einiger Minuten dem Strässchen taleinwärts. Danach zweigt ein gut ausgebauter Bergpfad hangwärts ab und führt abwechslungsweise durch schattigen Wald und über Bergwiesen. Während man gemächlich an Höhe gewinnt, weitet sich der Blick mehr und mehr über das ganze Brienzersee-Becken. An den Hütten von Mittelberg vorüber gelangt man zum Rengglipass, dem Übergang vom Saxet- ins Suldtal. Die markanten Zacken von Latrejespitz und Dreispitz setzen dem urtümlichen Tälchen eine wuchtige Krone auf.
Von der Passhöhe zweigt der Weg zum Morgenberghorn in nördlicher Richtung ab. In teilweise sehr steilem Anstieg geht es aufwärts. Nach einer exponierten Geländerippe folgen einige ebenso ausgesetzte Passagen in der Westflanke des Horns. Ein Drahtseil hilft beim Traversieren. Nach einem letzten Anstieg auf angenehmem Grasweg erblickt man die Standarte mit Schweizer- und Bernerwappen auf dem Gipfel – und sogleich nimmt einen die überwältigende Rundsicht gefangen. Weit schweift der Blick im Norden über Thuner- und Brienzersee, über Niederhorn, Hohgant und die Kette von Augstmatthorn und Brienzer Rothorn. Im Süden zeigen sich die Felsmassen der Schwalmere und dahinter die Kette der Berner Hochalpen.
Die Rückkehr ins Tal erfolgt auf gleicher Route. Alternativ kann auch in nordwestlicher Richtung über Brunni nach Leissigen abgestiegen werden.
Hinweis: Der hier beschriebene Zugang vom Rengglipass auf das Morgenberghorn war bis in die 2010er-Jahre als Bergwanderweg signalisiert. Der teilweise ausgesetzte Pfad kann nach wie vor begangen werden, liegt aber nicht mehr im offiziellen Wanderroutennetz. Stattdessen ist er als Alpinwanderweg ausgeschildert. Wer das Morgenberghorn auf einem weiss-rot-weiss signalisierten Bergweg besteigen will, wählt als Ausgangspunkt Aeschiried/Suld oder Leissigen/Brunni.