Wanderung Matten-Rauflihorn-Grimmialp
Einsamkeit und Stille hoch über dem Diemtigtal
Wanderzeit: 7 h
Schwierigkeitsgrad: T3 Anspruchsvolles Bergwandern *
Saison: Juli - Oktober
Zuhinterst im Diemtigtal, am Übergang ins Färmeltal, liegt das aussichtsreiche Rauflihorn. Eine wunderbar abwechslungsreiche Wanderung führt durch das eine Tal hinauf und im anderen hinunter. Unterwegs gilt es einige steile und exponierte Abschnitte zu meistern, was Trittsicherheit und Schwindelfreiheit voraussetzt. 2,5 km Hartbelag am Schluss der Route, sonst praktisch ausschliesslich Naturwege.
Detaillierte Routenbeschreibung
Die touristischen Anfänge des Simmentals gehen auf die Heilquellen an der Lenk zurück. Dort gibt es die stärksten Schwefelquellen im ganzen Alpenraum. Deren Wasser soll bei Rheuma und Krankheiten der Atemwege helfen. Die Wurzeln des Kurtourismus reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück, als bei der Balmenquelle ein Badehaus entstand. Daraus ging im Laufe der Zeit das heutige Hotel Lenkerhof hervor.
Schwefelquellen gibt es jedoch nicht nur im hinteren Talboden. Ein zwiespältiges Gerüchlein geht beispielsweise auch vom Schwäfelbrünneli im Färmeltal aus. Je nach Windrichtung verströmt es seine Duftschwaden schon von weitem – man kann es kaum verfehlen. Die Inschrift auf einer Holztafel weist auf die segensreiche Wirkung hin, die dem Wasser zugeschrieben wird: «Äs stiicht wie fuli Eier u schmeckt wie Schwäfel tuet, doch für ezündet Gurgla, da ischt ditz Wasser guet».
Der Brunnen liegt am Wanderweg, der dem Färmelbach entlang verläuft. Man begegnet ihm beim Aufstieg aus dem Simmental zum Rauflihorn. Ausgangspunkt der Wanderung ist die Bahnstation Matten. Durch schattigen Wald geht es dem Färmelbach entlang nach Bachweideni und weiter nach Stalde. Hier wird auf den Sonnenhang gewechselt. Teilweise weglos steigt die Route dem Weidezaun entlang in den Wald. Bei der ersten Abzweigung wählt man den rechts abgehenden, Richtung Heueggli signalisierten Weg.
Eine Weile geht es weiter tüchtig steil aufwärts. Bei der Allmi mündet der Pfad in den Höhenweg, der hoch über dem Talboden taleinwärts führt. Ihm folgt man in Richtung Undere Bluttlig. In erneut steilem Aufstieg gelangt man zur Grimmifurggi. Am Passübergang öffnet sich nun die Aussicht ins obere Diemtigtal. Ebenso eindrücklich ist der Blick zur Spillgerte und zurück ins Färmeltal.
Der weitere Aufstieg auf das Rauflihorn erfolgt entlang der Krete auf einem breiten grasbewachsenen Hang. Als flache Kuppe präsentiert sich der Gipfel. Er bietet einen grandiosen Rundblick auf die bizarren Zacken von Gsür im Südosten und Spillgerte im Westen. Im Norden dehnt sich das Diemtigtal mit dem markanten Wiriehorn aus. Über der Männliflue im Osten zeigen sich die Eisriesen der Lütschinentäler, allen voran Eiger, Mönch und Jungfrau.
Der Abstieg beginnt sehr steil und führt stellenweise exponiert der abschüssigen Krete entlang, bietet aber trittsicheren Wanderern keine Probleme. Stellenweise verläuft die Route weglos über Bergweiden. Ab Raufli geht es weniger steil über Alpwege nach Fildrich, wo die Wanderroute in eine asphaltierte Strasse mündet, die zur Grimmialp führt.