Wanderung Boltigen-Mittagflue-Boltigen
Picknick in luftiger Höhe
Wanderzeit: 5 h 15 min
Schwierigkeitsgrad: T3 Anspruchsvolles Bergwandern *
Saison: Mai - Oktober
Von der Mittagfluh, dem Hausberg Boltigens, lässt sich fast das ganze Simmental überblicken. Wer das Timing richtig wählt, kommt rechtzeitig zum Mittagessen auf dem Gipfel an. Das Picknick in luftiger Höhe entschädigt für den anstrengenden Aufstieg. Ausserhalb des Siedlungsgebiets 0,5 km auf Asphaltstrasse, sonst durchwegs Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Diesen Berg braucht man nicht zwingend zu einer bestimmten Tageszeit zu erklimmen, auch wenn sein Name das vielleicht so suggerieren mag. Weitherum sichtbar ist die praktisch senkrechte Felswand oberhalb von Boltigen, die gegen «Mittag» (also nach Süden) zeigt. Vom Dorf gesehen erscheint sie als abweisender Gipfel, der einzig von tollkühnen Alpinisten bezwungen werden kann. Doch auf ihrer nordwestlichen Seite wird sie von einem Bergwanderweg erschlossen. Aus diesem Grund ist sie auch für Wanderer zugänglich. Die Strecke weist allerdings einige etwas ausgesetzte Passagen auf. Vor allem der Gipfelbereich ist stark exponiert. Die Route eignet sich deshalb nur für trittsichere und schwindelfreie Wanderer.
Vom Bahnhof Boltigen gelangt man in nördlicher Richtung zur Kantonsstrasse, folgt dieser talwärts bis zum Hotel Bären, quert dort die Strasse und steigt Richtung Tubetal an. Von dort aus folgt der signalisierte Weg dem Hang in westlicher Richtung. In leichtem Anstieg geht es zunächst durch den Wald und dem Waldrand entlang. Auf offenem Weideland zweigt der Bergwanderweg ab, der steil nach Ramseren führt. Von dort geht es zunächst ebenen Wegs unterhalb der Felswand der Mittagflue durch, anschliessend wieder in kräftigem Anstieg nach Nüschleten. Die Alphütte dort scheint sich geradezu hinter dem bewaldeten Felszahn des Chienhorns zu ducken. Weiterhin steil aufwärts gelangt man schliesslich hinauf zum Gipfel der Mittagflue. Im Gipfelbereich ist Vorsicht geboten: Nur wenige Meter unterhalb des schmalen Wegs fällt das Gelände praktisch senkrecht ab.
An solch exponierter Stätte eine Rast zu halten, ist angesichts der unvergleichlichen Aussicht trotzdem unbedingt zu empfehlen. Der Blick schweift von St. Stephan im oberen Simmental über den Gipfelkranz des Diemtigtals zum unteren Simmental. Ganz im Osten zeigt sich gar ein Zipfel des Brienzersees. Mit Einkehren ist es allerdings nichts hier oben – auf der Mittagfluh gibt es weder ein Berghotel noch ein Gipfelrestaurant. Das gastronomische Angebot beschränkt sich somit naturgemäss auf den Inhalt des Rucksacks.
Die Rückkehr nach Boltigen erfolgt auf gleicher Route. Wem das nicht zusagt, zweigt beim Stafel Ramseren links ab, benützt den Höhenweg oberhalb der Schafflüe ins Gürtschi und steigt von dort nach Adlemsried ab. Danach kehrt man entweder über Tubetal nach Boltigen zurück oder setzt die Tour am Sonnenhang des Simmentals bis Oberwil fort.