Wanderung Kiental-Gehrihorn-Mitholz
Das Kandertal aus der Vogelschau
Wanderzeit: 7 h 20 min
Schwierigkeitsgrad: T3 Anspruchsvolles Bergwandern *
Saison: Juni - November
Die Bergwanderung auf das Gehrihorn und zum Giesigrat bietet spannungsreiche Kontraste: Während unten im Kandertal der Transitverkehr brummt, herrscht in der Höhe wohltuende Stille in atemberaubender Naturlandschaft. Der zuweilen schmale Bergpfad verläuft teilweise etwas exponiert und ist deshalb nur für trittsichere und schwindelfreie Wanderer geeignet. Durchwegs Naturbelag.
Detaillierte Routenbeschreibung
Das Älplerfrühstück auf Ramslauenen wirkt ausgesprochen verlockend: Eindrückliche Mengen an Hobelkäse, jungem Bergkäse, Ziger, Schinken und Wurstwaren werden auf der aussichtsreichen Sonnenterrasse serviert. Für den Aufstieg bis hierhin steht eine faule Variante zur Verfügung, indem man mit der Sesselbahn ab Kiental hinauffährt. Doch mit der Bequemlichkeit ist es jetzt vorbei. Darum begnügt man sich vorerst besser mit einem Tee, denn ein zackiger Aufstieg steht bevor. Wer auf die üppige Pracht an den Nebentischen schielt, ergibt sich daher besser der Vernunft und vergegenwärtigt sich die alte Binsenwahrheit: Wer bergwärts unterwegs ist, lässt sich lieber ein anderes Mal auf solch wohlschmeckende Abenteuer ein.
Ein steiler Weg führt über Alpweiden und durch Bergwald zur Verzweigung Rüederigs, nicht minder steil geht es weiter zum Gipfel des Gehrihorns. Doch der Lohn der Mühe ist reichlich: Wundervoll ist der Rundblick vom Thunersee über die Niesenkette ins vordere Kandertal und, in östlicher Richtung, ins Kiental und zur Blüemlisalp-Gruppe.
Unten in Frutigen sieht man die verschlungenen Bahngeleise von Basistunnel-Zufahrt und Lötschberg-Bergstrecke, doch nicht der Hauch eines Geräuschs dringt in die luftigen Höhen hinauf. Mit etwas Fantasie könnte man durchaus zum Schluss kommen, man blicke einfach auf eine überdurchschnittlich realistische Modelleisenbahnanlage hinunter.
Nach einem kurzen, teilweise etwas ausgesetzten Abstieg führt der Weg über den Rüederigsgrat zur Grathütte und weiter zum Giesigrat. Danach geht es von neuem aufwärts, anfänglich wieder auf exponiertem Weg. Berggewohnten Wanderern werden solche Abschnitte kaum Probleme bereiten; bei nasser Witterung oder Nebel ist hier allerdings grosse Vorsicht geboten.
Auf dem Giesigrat weitet sich die Sicht nun auch nach Süden: Der Tiefblick nach Kandersteg ist atemberaubend. Von jetzt an geht es abwärts, und zwar heftig. Auf einem schmalen Felspfad gelangt man zum Höje Stand und weiter nach Obere Giesene. Von dort geht es über ein schottergedecktes Alpsträsschen weiter nach Undere Giesene, danach auf einem steilen Waldpfad nach Mitholz.