Wanderung Matten-Flöschhorn-Lenk
Frei wie ein Vogel über der Lenk
Wanderzeit: 6 h 10 min
Schwierigkeitsgrad: T3 Anspruchsvolles Bergwandern *
Saison: Juni - Oktober
Einen grossartigen Ausblick auf den Talboden der Lenk geniesst man vom Flöschhorn aus. Wie ein Adlerhorst thront die grasbewachsene Kuppe über dem Simmental. Das Panorama kostet allerdings manchen Schweisstropfen, denn der Aufstieg ist ordentlich steil. Der nicht minder scharfe Abstieg weist einige ausgesetzte Passagen auf. Kaum Hartbelag ausserhalb des Siedlungsgebiets.
Detaillierte Routenbeschreibung
Mit grosszügigen Dimensionen wartet das obere Simmental auf: Der Talboden der Lenk präsentiert sich als ausgedehnte Hochebene, die von der Simme durchzogen wird. In markantem Kontrast zu dieser lieblichen Landschaft steht das Wildstrubel-Massiv. Wie eine gigantische vergletscherte Mauer schliesst es das Tal ab und sorgt für klare Verhältnisse: Unten herrscht grüne Weite, oben felsige Wildnis. Den wohl eindrücklichsten Blick auf diese Gegensätze geniesst man vom Flöschhorn aus. Auf der linken Talseite ragt dieser vorzügliche Aussichtsbalkon mehr als 1000 m über dem Talgrund auf.
Ausgangspunkt der Bergwanderung ist die Bahnstation Matten. Hier geht man erst ein paar Schritte südwärts, quert erst die Bahnlinie und danach den Flugplatz. In mässigem, doch schon bald zusehends steiler werdendem Aufstieg geht es über Stutz hinauf zur Eggmatte. Am karg bewachsenen Abhang heizt einem hier an heissen Sommertagen die pralle Sonne tüchtig ein.
Umso lieblicher wirken die dicht mit Blumen und würzigen Kräutern überwachsenen Alpweiden entlang des Kiessträsschens im Gebiet Dürewald. Im Hintergrund des Hochtälchens, am Fusse des Wistätthorns, wendet sich der Weg in weitem Bogen langsam aufwärts und führt nach Hinterberg. Zur Zeit des Bergfrühlings (d.h. im Juni und Juli) erfreuen hier reiche Alpenrosenbestände das Auge.
Nach einem letzten Anstieg erreicht man die Kuppe des Flöschhorns. Weit schweift der Blick von diesem prachtvollen Aussichtspunkt über das Obersimmental, den Talboden der Lenk und dessen mächtigen Abschluss, das Wildstrubelmassiv. So muss sich ein Vogel fühlen, wenn er über das Gebirge segelt.
Über Weidwege und Alpsträsschen gelangt man wieder nach Eggweid. Der Abstieg über Flöschweid zur Lenk ist Wanderern vorbehalten, die trittsicher und schwindelfrei sind: Der Weg entlang der nahezu lotrecht aufragenden Flühe ist zwar meistens einen halben Meter breit, aber nur wenig abseits davon fällt der Hang fast senkrecht ab; einzig eine besonders exponierte Stelle ist mit einem hangseitig befestigten Seil gesichert. Wer sich diese Passage nicht zumuten will, kann als Umgehungsmöglichkeit den Abstieg über Stutz und Schadauli zur Lenk benutzen. Von Underflösch gelangt man über die Wallbachbrücke zur Hohliebe und von da in den Dorfkern und zum Bahnhof Lenk.