Wanderung Gadmen-Gadenlouwisee
Himmlische Stille am Gadenlouwisee
Wanderzeit: 5 h
Schwierigkeitsgrad: T2 Bergwandern *
Saison: Juni - Oktober
Im äussersten Osten des Berner Oberlands, oberhalb von Gadmen, liegt der Gadenlouwisee. Die Wanderung dorthin führt in eine andere Welt. Während unten im Tal der Verkehr über die Sustenpassstrasse rauscht, herrscht am Bergsee eine himmlische Stille. Abgesehen von einem kurzen Abschnitt auf dem Dorfsträsschen verläuft die Route durchwegs auf Naturwegen.
Detaillierte Routenbeschreibung
Wer Trubel, Spektakel und Rambazamba sucht, sei gewarnt: Am Ziel dieser Wanderung gibt es keine herkömmlichen Spassfaktoren – also weder ein Erlebnisrestaurant noch einen Seilpark, auch keine Rodelbahn und keinen Souvenirshop. Am Gadenlouwisee gibt es ganz einfach nichts. Wirklich nichts? Also schön: Es gibt dort oben herrliche Aussicht, berührende Stille – und natürlich diesen wundervollen Bergsee, der ein richtiges Juwel ist. Wem das genug ist, der wird über die eingangs beschriebenen Mängel gerne hinwegsehen.
Gestartet wird im 240-Seelen-Dorf Gadmen. Zunächst geht es einige Schritte zum Gadmerwasser hinunter. Nach der Überquerung des Bergbachs gelangt man im Farlouwiwald auf schmalem Zickzackweg zügig aufwärts. Heidelbeerstauden am Wegrand mögen gelegentlich zu einem kurzen Pausenschmaus verleiten, doch die vertikale Richtung ist einfach und klar: Es geht immer weiter aufwärts. Bei der Alphütte im Gebiet Hubel wird die Baumgrenze erreicht und der Wald geht in eine ausgedehnte Moorlandschaft über.
Über eine letzte anstrengende Steilstufe – an einzelnen felsigen, aber ungefährlichen Stellen muss man beim Aufstieg die Hände zu Hilfe nehmen – gelangt man zum Ziel, dem grünblau schimmernden Gadenlouwisee. Einzigartig ist die Ruhe, die einen hier, fernab des Passverkehrs unten im Tal, wohltuend umschmeichelt. Auf der gegenüberliegenden Talseite präsentiert sich ein eindrückliches Panorama vom Titlis über die scharf gezackte Gadmerflue und den Tällistock bis zum Schwarzhorn zwischen Brienz und Grindelwald.
Der Abstieg nach Gadmen verläuft auf gleicher Strecke. Das gilt jedenfalls für jene, die mit dem Auto angereist sind. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, geniesst beim Wandern oft grössere Flexibilität und kann deshalb jetzt auch nach Fuhren absteigen. Der Pfad ist zwar ebenfalls ordentlich steil. Zwischendurch verläuft er aber auch fast ebenen Wegs, so dass man den Blick auf die Kletterfelsen der «Hasli-Dolomiten» auf der gegenüberliegenden Talseite ausgiebig geniessen kann.