«Wollen Sie nicht ein schönes Haus fotografieren statt diese Bruchbude?» fragt mich ein älterer Mann, als ich in Wegenstetten die Kamera zücke und die Alte Trotte fotografieren will. Das Gebäude wurde 1804 als Gasthaus erbaut, später als Bauernhaus genutzt, verlotterte zusehends und stand seit 15 Jahren leer. Dann wurde es von Pro Natura erworben und zusammen mit der Stiftung Ferien im Baudenkmal sanft renoviert. Ein Teil des Bauwerks kann nun als Ferienwohnung gemietet werden. Sein Hauptzweck ist aber ein anderer: Im Dachstock der angebauten Scheune nistet eine Kolonie der Grossen Hufeisennase. Die Fledermausart ist selten geworden: In der ganzen Schweiz gibt es nur noch drei Populationen. Schönheit ist relativ. In Wegenstetten kann man sich wie anderswo etlichen architektonischen Agglo-Plunder zu Gemüte führen. Die Alte Trotte hingegen leuchtet seit der Sanierung in frischem Glanz.